Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) gehört zum Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK). Es war bis Ende 2019 der CVP-Frau Doris Leuthard unterstellt. Das BAZL ist dafür verantwortlich, dass die Zivilluftfahrt in der Schweiz ein hohes Sicherheitsniveau aufweist und eine nachhaltige Entwicklung verfolgt.

Die Schlagzeile „Euro-Airport hielt 2016 Schweizer Lärmgrenzwerte ein“ ist in vielfacher Hinsicht irreführend. 1. Die verwendeten Referenzwerte, die Fluglärm als grenzwertig limitieren, sind längst überholt: Dies zeigen auch die zahlreichen Eingaben (79), die aktuell zum zwei Jahre verspätet vorgelegten Lärmvorsorgeplan 2018-20 vom EuroAirport (EAP) gemacht worden sind. 2. Überschrittene Lärmgrenzen sind nur die Spitze vom berühmt-berüchtigten Eisberg: Für Anwohner schlimm ist grundsätzlich vor allem die Tatsache, dass alltäglich immer noch mehr Flugverkehr die Qualität ihres Lebensraums beeinträchtigt. 3. Die Lärmbelastung hat insbesondere in den Nachtstunden, wo die Gesundheit am meisten gefährdet ist, deutlich zugenommen: Dies räumt nebenbei auch das BAZL ein. 4. Vom Flugverkehr ist nicht nur der Lärm schädlich, sondern ebenso die CO2-Emissionen: Dies verschweigen auch die Regierungen der beiden Basel in ihrer Beurteilung der Situation. 5. Eine Politik mit immer noch mehr Flugverkehr als erstrebenswertes Ziel ist mindestens doppelt kurzsichtig. Denn was für Zürich gilt, gilt ebenso für den EAP Basel-Mulhouse: Auch sein Ausbau wäre mit einem sowohl ökologisch als auch ökonomisch nicht nachhaltig zukunftsfähigem Billig-Massentourismus verbunden.

Möge die SP-Frau Simonetta Sommarugga als neue UVEK-Vorsteherin nicht nur publikumswirksam lachen, sondern vor allem das Richtige für unsere Gesundheit und unsere Umwelt tun.

AWB vom 4.01.2019