Die gängige Politik folgt dem «Entweder-Oder-Prinzip»: Entweder gewinnen die einen oder die anderen. Als Alternative dazu sollen beim «Dialogischen Prinzip» sachorientierte Auseinandersetzungen helfen, ein Problem besser zu verstehen und dafür eine Vielfalt von möglichen Lösungen zu entwickeln: Als Entscheidgrundlage für einen Mittelweg, der bestmöglich allen Interessen und Vorbehalten nachhaltig zukunftsfähig entspricht.

In diesem Sinne war die Spitalfusion eines der Themen am ersten grünen Stammtisch. Spitalfusion Ja oder Nein: Eine schwierige Frage. Sie ist komplex und kompliziert. Darin waren sich die Befürworter und die Gegner einig. Und ob mit oder ohne Fusion: das Gesundheits- und Spitalwesen ist und bleibt so oder so ein Bereich, der viel fachliche Sorgfalt und demokratische Kontrolle braucht. Ein Nein zur Fusion löst keine Probleme, kann es aber ermöglichen, die vielen offenen Fragen weiter zu bearbeiten, bevor zuviel in Stein gemeisselt ist. Diese Fragen betreffen beispielsweise die Rechtsform der Spitäler (Aktiengesellschaft, privater oder staatlicher Betrieb) oder die Angebote (Spitzenmedizin, Grundversorgung, ambulant oder stationär). Ein Ja hat den Vorteil, dass für die Weiterentwicklung ein verpflichtender und verlässlicher Rahmen abgesteckt ist.

Mein persönlicher Eindruck: Die Vorlage, die per 10. Februar in den beiden Basel zur Abstimmung kommt, will eine an sich sinnvolle Vision mit einem Schritt realisieren, der zu gross ist. Für grosse Schritte braucht es einen Transformationsprozess. Mit Etappen, wo unterwegs Erfahrungen gemacht werden können, die bei Bedarf zu Kursänderungen führen können. Mit einer Struktur, die sowohl mit den staatlichen als auch mit den privaten Spitälern der Region klar und verbindlich unter allen Beteiligten vereinbart ist.

AWB vom 25.01.2019