Unterwegs für und mit einer Politik für eine Wirtschaft, die uns und unserer Erde weniger schadet, bin ich oft mit Glaubenssätzen konfrontiert, die nicht stimmen. Hier zehn davon: Umweltpolitik vernichtet Arbeitsplätze. Freihandel generiert Reichtum für alle. Probleme mit dem Wachstum lassen sich nur mit noch mehr Wachstum lösen. Globalisierung schafft Wohlstand für alle. Mindestlöhne vernichten Arbeitsplätze. Digitalisierung und Mobilfunk machen uns alle reicher und klüger. Manager müssen ausserordentlich gut verdienen: sonst wandern sie ab. Lobbyismus ist legitim. Marktwirtschaft mit Konkurrenzkampf ist alternativlos. Mehr Marktwirtschaft ist immer besser: auch in der Krise.

Nach wie vor finde ich es schwierig, dass Gesellschaft, Medien, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft mehrheitlich nicht wissen (wollen), was sie eigentlich wissen sollten: um mit Blick nach vorn gemeinsam mit allen und für alle das Richtige tun zu können. Viele drehen sich mit einem immer noch grösseren Aufwand immer noch schneller wie auf einem Karussell im Stillstand im Kreis: perspektiven- und sinnlos, kommt in Sachfragen kaum etwas zustande, das für alle nachhaltig zukunftsfähig sein kann. Ich freue mich über jeden und jede, der*die diesen Leerlauf durchschaut und nicht mehr mitmacht: auch nicht passiv!

AWB vom 05.03.2021