„Menschen leiden oft lieber am Gewohnten als die Chancen von Neuem zu nutzen“ (Zitat aus dem Erfahrungsschatz eines Bildungs- und Lebensraumkünstlers). Ein Individuum kann in seinem Denken und Tun von Meinungen beeinflusst sein, die ihm nicht klar bewusst sind, aber sein Verhalten massgeblich steuern. Zum Teil handelt es sich dabei um festgefahrene Verhaltensweisen, die ein produktives und sinnerfülltes Leben behindern können. Wenn ein Individuum sinnlose oder überholte Programme als solche wahrnimmt und Alternativen dazu erkennt, kann es für Veränderungen bereit sein, die seine Lebensqualität fördern und stärken.

Wie die individuelle Veränderungsbereitschaft scheint mir auch diejenige einer Gesellschaft als Ganzes relevant. Nach dem Motto «denn sie wissen nicht, was sie tun» gibt es auch hier Orientierungen und Handlungsweisen, die nicht nachhaltig zukunftsfähig oder sogar destruktiv sind. Die Horrorvision, dass sich die Menschheit mit der Gier-Mentalität «Immer-noch-mehr» bis zum «Geht-nicht-mehr» selber auslöscht, beschäftigt mich insbesondere im Zusammenhang mit dem existenziell notwendigen Klimaschutz sehr: Was kann eine Gesellschaft veranlassen, ihr kollektives Unbewusstes zu erkennen, um ihren selbstzerstörerischen Kurs zu orten und davon abzukommen?

Mit der gängigen Politik wird alles immer noch umtriebiger: die Arbeit, die Bildung, die Medien, das Vergnügen, der Verkehr … das ganze Leben. Bei den Grünen und im Einwohnerrat engagiere ich mich für eine andere Politik: Eine Politik, die nicht länger «Noch-mehr!», sondern «Stopp!» sagt. Besser-einfach-leben-lernen: Auch wenn es nicht so einfach ist. Wie das alltäglich und konkret in unseren Handlungsfeldern gehen kann, diskutieren wir an unserem Stammtisch. Ein nächstes Mal am Dienstag, den 19. Februar, ab 18.30 Uhr im Restaurant Harmonie am Lindenplatz.

AWB vom 15. Februar 2019