70 Jahre EuroAirport Basel Mulhouse. An der Jubiläumsfeier nahmen auch Politiker teil. Fotos zeigen, wie sie sich freuten: Von links bis ganz rechts. So wie es sich für Parteien gehört, die miteinander Machtschach und Scheindemokratie spielen. Derweil die Wirtschaft gierig und rücksichtslos tun oder lassen kann, was und wie sie es will.

Die gute Nachricht: Der für die Konzernführung verantwortliche Verwaltungsrat spricht erstmals öffentlich von einer mangelnden Akzeptanz bei der Bevölkerung rund um den EAP sowie von notwendigen Verbesserungen für deren Lebensqualität. Die schlechte Nachricht: Der Flughafendirektor, der für die betriebliche Umsetzung verantwortlich ist, geht von einem weiteren  Wachstum aus, das jeden vernünftigen Rahmen sprengt. Während 1949 rund 26’000 Passagiere den Flughafen nutzten, sollen es bis Ende 2019 mehr als 9 Millionen Passagiere im Jahr sein. Und bis 2030 wird von einem jährlichen Passagieraufkommen bis 13 Millionen ausgegangen. Bei der Luftfracht liegt die Prognose des EAP bei einem Umschlag von 130‘000 Tonnen: also rund doppelt soviel wie jetzt schon. Immer noch mehr? Bis zum Geht-nicht-mehr?

Seit bald 50 Jahren wohne ich in der Nähe vom EAP. Sein Wort hat er bislang nur gehalten, was den Ausbau des Flugverkehrs betrifft: Mit immer noch mehr Lärm, der unsere Gesundheit gefährdet, und mit immer noch mehr Schadstoffen, die unsere Umwelt vergiften. Was auch immer Basel, Frankreich und die Schweiz betreffend Berücksichtigung der Interessen von Anwohner*innen versprochen haben: Es wurde vom EuroAirport nicht wahr gemacht. Der EAP entspricht damit werte- und verantwortungslos einem Wirtschaftssystem, wo ohne Demokratie nur zählt, was Profit bringt und was Spass macht: scheusslich. Was können und müssen wir noch tun, damit sich das ändert?

AWB vom 12. 07.2019