Ja zur Biodiversitätsinitiative
Biodiversität ist massiv bedroht
Die Natur stirbt gerade einen stillen Tod. Lebensräume von Pflanzen und Tieren verschwinden. Ein Drittel aller Arten in der Schweiz ist bedroht und seit 1900 sind artenreiche Lebensräume (Trockenwiesen, Auen und Moore) im Umfang von fast ein Fünftel der gesamten Landesfläche verloren gegangen. Die Hälfte der verbleibenden Lebensräume für Tiere und Pflanzen ist gefährdet. Besonders betroffen sind Feuchtgebiete und Gewässer.
Mit dem Verfassungsartikel 78 über den Natur- und Heimatschutz verfügt die Schweiz über eine wichtige Grundlage für den Schutz der Biodiversität. Dank den GRÜNEN hat der Bundesrat zudem eine Biodiversitätsstrategie erarbeitet und einen Aktionsplan entwickelt. Allerdings bleibt der Bundesrat damit weiter hinter dem, was nötig wäre. Der fortschreitende Rückgang der Biodiversität zeigt, dass die getroffenen Massnahmen nicht reichen. Dazu kommt der fehlende politische Wille: Trotz mehrerer Versuche hat das Parlament jeglichen Gegenvorschlag mit rasch umsetzbaren, griffigen Massnahmen abgelehnt. Daher will die Biodiversitätsinitiative mit einem neuen, zusätzlichen Artikel den Schutz von Landschaft und Biodiversität in der Bundesverfassung stärken.
Unsere natürlichen Lebensgrundlagen erhalten
Die Zerstörung der Natur bedroht nicht nur unzählige Pflanzen- und Tierarten. Auch der Mensch ist auf sauberes Wasser, saubere Luft, gesunde Böden und eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt angewiesen. Eine gesunde Natur ist Voraussetzung für die Produktion von Lebensmitteln. Die genetischen Ressourcen sind zudem Grundlage für die Entwicklung neuer Nutzpflanzen, Medikamente und industrieller Rohstoffe. Die Natur schützt uns auch, etwa vor Lawinen oder Hochwassern, und sie hilft bei der Anpassung an die Klimaerhitzung und der Senkung des CO2-Gehalts in der Atmosphäre. Und nicht zuletzt dient die Natur auch der Erholung und der Freude am Leben
Die Natur erbringt somit lebenswichtige Leistungen für Wirtschaft und Gesellschaft, die auch als «Ökosystemleistungen» bezeichnet werden. Dabei gilt: Je höher die Biodiversität, desto besser ist die Anpassungsfähigkeit der Ökosysteme bei Veränderungen der Umweltbedingungen und desto stabiler sind die erbrachten Ökosystemleistungen.
Biodiversitätschutz ist auch Klimaschutz
Klimakrise und Biodiversitätskrise hängen eng zusammen. Die Klimaerhitzung zerstört Lebensräume und gefährdet die Existenz unzähliger Pflanzen- und Tierarten. Mit dem Verlust der Biodiversität verlieren wir die Möglichkeit, Kohlenstoff auf natürliche Weise zu binden. Dies wiederum befeuert die Klimakrise – ein Teufelskreis. Eine gesunde und vielfältige Natur hilft uns auch bei der Anpassung an die Klimaerhitzung. So reduzieren Schutzwälder, Flussrevitalisierungen oder Moorvernässungen die Folgen von Dürren, Stürmen und Überschwemmungen. Im Siedlungsraum tragen der Erhalt und die Wiederherstellung von Ökosysteme zu angenehmeren Temperaturen und zur Regulierung des Wasserhaushaltes bei. Die Biodiversität verbessert die Resilienz gegenüber der Klimaerhitzung und ist daher auch in dieser Hinsicht lebensnotwendig.
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