Der EuroAirport und seine Irrflüge
Was ich bereits Mitte Mai im Allschwiler Einwohnerrat zu Protokoll gegeben habe, als meine Vorstösse zum Flugverkehr überwiesen wurden, ist jetzt vom Flughafendirektor wie eine brandneue Erkenntnis sozusagen offiziell bestätigt worden: Der EuroAirport (EAP) hat seine Flugrouten zu Ungunsten von Allschwil und Schönenbuch geändert. Noch nicht bestätigt ist, dass das sein muss, weil immer noch mehr Flugverkehr mit den bisherigen Routen gar nicht mehr bewältigt werden kann. Und natürlich auch nicht bestätigt ist, dass der Flughafendirektor nicht die Wahrheit sagt oder seinen Laden nicht im Griff hat: Beides ist für uns Anwohner*innen und unseren Lebensraum in vielerlei Hinsicht scheusslich. Aber so läuft es im System einer kollektiv organisierten Verantwortungs- und Wertelosigkeit, wo nur noch zählt, was Profit bringt und was Spass macht: Der Flughafendirektor kann tun oder lassen, was und wie er es will. Weil kein Verwaltungsrat und nur wenige demokratisch gewählte, politische Verantwortliche ihm mit Wirkung sagen: So geht das nicht!
Dass der Fluglärm des EAP ein Problem ist, wird übrigens inzwischen auch von der Handelskammer beider Basel (HKBB) nicht mehr bestritten: aber leider ohne praktische Folgen. Gar kein Thema scheinen für die HKBB die täglich Hunderte von Tonnen Schadstoffe vom Flugverkehr des EAP: obwohl sie für unsere Umwelt ein noch viel grösseres Problem sind. Und will die HKBB wirklich gar nichts davon wissen, dass der Ausbau des EAP unsere Region auch wirtschaftlich in eine Sackgasse führen würde? Weil immer noch mehr Flugverkehr längerfristig auch ökonomisch keine Zukunft haben kann. Die HKBB täte gut daran, sich für die Entwicklung einer möglichst ohne Klumpenrisiko diversivizierten, auch ökonomisch nachhaltig zukunftsfähigen Wirtschaft zu engagieren.
AWB vom 16.08.2019