Wenn die Nächte wärmer werden, wächst der Wunsch, frühmorgens das Sommererwachen durch das offene Fenster zu vernehmen und es zu atmen. Glück hat, in wessen Hof oder Garten ein grosser, alter Baum lebt, ein richtiger, der Schatten wirft, der die Jahreszeiten und Windstärken anzeigt, der blüht und Früchte trägt, auf dessen Ästen die Gartenvögel ihre Versammlungen abhalten. (Zitat, leicht abgeändert, von Andreas Diethelm, Biologe, Umweltberater und Kulturvermittler, Zürich)

Spätestens der Hitzesommer 2018 hat deutlich gemacht, wie sehr die Kernstädte unter dem Klimawandel leiden. Aber auch in den Aussenquartieren müssen wir Sorge tragen zu Gewachsenem, zu lebendigen Gärten, zu den kleinen Graswiesen, zu grossen alten Bäumen, zu den Holunder-, Hasel- und Cornelkirschen-Hecken. Sie alle sind ökologisch kostbar.

Glück hat, wer im Garten einen richtigen Baum hat. Glück hat auch, wer in Hof oder Garten die Nacht still und dunkel erlebt, ungestört von Fluglärm und Kunst-Licht. Der immer wieder aufblitzende Lichtschein von Nachbarhäusern ist ein Ärgernis und eine Zumutung. Zuweilen sind die Bewegungsmelder so scharf eingestellt, dass ein vorüberspazierender Igel ausreicht, um sie auszulösen. Was bitte hat der helle Aussenlicht-Schein meines Nachbarn mitten in der Nacht in meinem Schlafzimmer zu suchen?

AWB vom 05.06.2020