Wir Grüne haben bei den Baselbieter Landratswahlen im Kreis Allschwil-Schönenbuch ein sattes Drittel bzw. etwa 1000 mehr Parteistimmen erhalten als vor vier Jahren. Laut Umfragen liegt das unter anderem daran, dass wir Wählerinnen und Wähler aktivieren, die sich nicht mehr an der parlamentarischen Parteiendemokratie beteiligten. Die Gründe dafür sind vielfältig. Mich persönlich stört, wenn die Politik sich aufwendig, undurchschaubar kompliziert und wie auf einem Karussell mit einem Stillstand im Kreis dreht und keine nachhaltig zukunftsfähigen Lösungen zustande bringt. Was ich ganz und gar nicht mag, ist die Sprache der sogenannten «Political Correctness», mit der unzweckmässiges Verhalten genial verharmlost und unhaltbare Zustände grossartig schön geredet werden.

Wenn es drauf ankommt, reden die Allschwiler Parteien AVP, CVP, FDP und SP sowie ihre Gemeinderatspersonen mit Regierungsverantwortung viel und tun oft nur wenig. So beispielsweise beim Flugverkehr vom EuroAirport betreffend die Gefährdung der Gesundheit durch den Lärm sowie durch die Vergiftung unseres Lebensraums mit Feinstaub. Oft verpasst es der Gemeinderat auch, Chancen zu nutzen, wie sie sich beispielsweise für die Bildung im Interesse von Kindern und ihren Eltern mit der Frühförderung und mit der Tagesbetreuung zeigen.

Wir Grüne bewegen uns im Einwohnerrat mit unseren Vorstössen in der Regel im Gegenwind einer Mehrheit, die recht hat: und das auch dann, wenn es nicht das Richtige ist. Oft ist der Gemeinderat nicht einmal bereit, unsere Anliegen und Ideen zu prüfen. Und wenn, dann dauert es manchmal Jahre, bis der Gemeinderat dazu einen Bericht vorlegt. Das kann viel Geduld und Gelassenheit verlangen und manchmal sehr mühsam sein. Auch wenn’s sich dann später herausstellt, dass unser Weg ein richtiger war.

 

AWB vom 18.04.2019