Die drei grossen Schweizer Parteien scheinen miteinander um das Erbe des Kapitalismus zu
wetteifern. Ob sie das unter dem Deckmantel des Liberalismus, des Nationalismus oder des
Sozialismus tun, ist im Endeffekt nicht wirklich relevant. Die Schlaraffenland- und WirtschaftswunderGesellschaft hat mit ihrem gierigen und rücksichtslosen «Immer-noch-mehr» ihre Grenzen überschritten. Eigentlich geht «Immer-noch-mehr» schon lange nicht mehr: Beispielsweise
nicht in der Arbeitswelt, nicht beim Konsum, nicht bei der Produktion, nicht bei den Schulen,
nicht bei der Umwelt und nicht beim Verkehr. Und auch bei der Agrarwirtschaft geht «Immernoch-mehr» nicht mehr. Mit der Mentalität «Konkurrenz belebt das Geschäft – und mit Verlusten
muss gerechnet werden» steckt die Schweiz definitiv in einer Sackgasse. Auch wenn es die mächtigen
Parteien noch nicht wahrhaben wollen. Wenn der Ruf «Achtsam bescheiden sein und Sorge tragen –
wir wollen unsere Lebensgrundlagen nicht zerstören» von der Mehrheit erst gehört wird, wenn er
aus der Wüste kommt, dann wird es zu spät sein. Die Fair-Food-Initiative weist jetzt einen Weg aus
der Sackgasse, in die auch die Schweiz mit der Grosskonzern-Landwirtschaft geschlittert ist.